Wildwasser-Rafting in Ecuador

Dreieinhalb aufregende Wochen in Ecuador. Dreieinhalb Wochen Leben in einer fremden Umgebung, einer fremden Familie und Kultur, Schulalltag auf einem anderen Kontinent und jede Menge neue Eindrücke.

Nach langer Vorbereitungszeit und einer 24-stündigen Anreise hatten wir es geschafft. Wir waren endlich an unserem Ziel angekommen. Eine Gruppe aus 12 Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren aus unterschiedlichen Schulen in Leipzig lernten ihre Gastfamilien in Guayaquil kennen. Und ich war eine davon – Nina, Klasse 8b der Schule Höltystraße. Auch wenn die Reise sehr aufregend und anstrengend war, so freute ich mich meine Gastschwester, Anges, wiederzusehen. Agnes war noch im Frühjahr 2023 meine Gastschwester, lebt mit mir und meiner Familie für drei Wochen in Leipzig und ging mit mir zur Schule. Nun war ich es, die den Schritt in die Ferne wagte und sie besuchte. Nach der langen Anreise war aber zunächst nur an eines zu denken – schlafen.

Viel Zeit blieb nicht, um sich in der Familie einzugewöhnen. Direkt am nächsten Morgen war bereits der Schulstart geplant. Keine Zeit zum Nachdenken, keine Zeit für Heimweh, unser dreieinhalbwöchiger Aufenthalt war mit Schultagen, Ausflügen und Veranstaltungen durchorganisiert. So brachten mich meine Gasteltern zur Deutschen Schule Guayaquil, wo auch meine Gastschwester zur Schule geht. Unsere Gruppe wurden dem Schulleiter vorgestellt und wir alle bekamen ein Schulshirt, welches dort täglich als Teil der Schuluniform getragen wurde – so also jetzt auch von mir. Außerdem gab es eine Führung über das große, nahezu parkähnliche Schulgelände. Die Schule hatte sogar ihr eigenes Schwimmbad – warum gibt es das nicht auch bei uns?

An einem der ersten Tage haben wir auch die Stadt Guayaquil erkunden dürfen. Wir wurden zu einer Stadtrundfahrt eingeladen, haben den Leuchtturm besichtigt und eine Tanzaufführung des Olympischen Komitees besucht. Ebenso stand ein Ausflug an den Pazifischen Ozean auf dem Programm. Ein Tag voller Sonne, Strand und Meer im Überfluss, einfach traumhaft.

Neben weiteren Schultagen haben wir einige Tage in Quito verbracht. Ein Bus brachte uns in die auf knapp 3000 Meter hoch gelegene Hauptstadt Ecuadors. Neben „Äquatorhüpfen“, haben wir den Präsidentenpalast, die Kathedrale und das Äquatordenkmal besichtigt. Die Schwebebahn „Teleferico“ brachte uns bis auf 4000 Meter, mit einem beeindruckenden Ausblick auf die Stadt und die Berge.

Ecuador ist bekannt für Bananen und Kakao. Da war der Besuch verschiedener Plantagen natürlich Pflicht. Wir haben gelernt, wie die Kakaobohne angebaut und vorbereitet wird, bevor sie in die ganze Welt verschifft wird, um die leckeren Süßigkeiten und Backwaren herstellen zu können und den Bananenbauern bei der Ernte über die Schulter schauen dürfen. Arbeiten bei 40 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit – für mich war schon das Zuschauen anstrengend genug.

Besonders beeindruckend war der mehrtägige Ausflug in die Stadt Baños im Landesinneren von Ecuador. Hier waren wir richtig aktiv. Reiten, Rad fahren, Wildwasser-Rafting und wandern zum berühmtesten Wasserfall Ecuadors. In einem „Korb“ fuhren wir über die Schlucht des Teufels.  Hier ist jeder auf seine Kosten gekommen. Ausgepowert, geduscht, aber glücklich war das eine toller Abschluss unseres Aufenthaltes in Ecuador, denn auf der Rückfahrt nach Guayaquil stand unsere Rückreise nach Deutschland bereits kurz bevor.

Dreieinhalb Wochen Schulalltag und Leben in Ecuador. Fremd ist nichts mehr. Wir haben die Herausforderung Schüleraustausch gemeistert und unvergessliche Einblicke gewonnen. Wir können stolz sein, uns diesem Abenteuer gestellt zu haben.

Nina V., in Zusammenarbeit mit K. Döhler, Spanischlehrerin der Schule Höltystraße

Wildwasser-Rafting in Ecuador